Das KMG Klinikum Kyritz ist das Zentrum für Unfall- und Handchirurgie in Brandenburg. Zur Optimierung des Patiententransportes und Verbesserung der notfallmedizinischen Versorgung der Region, sollte ein Hubschrauberlandeplatz in unmittelbarer Nähe zur zentralen Notaufnahme entstehen.

Der ideale Standort für einen Hubschrauberlandeplatz

Der Generalplaner SIGMA PLAN ® WEIMAR GmbH beauftragte uns mit der Tragwerksplanung. Zunächst erstellen wir eine Machbarkeitsstudie, um den optimalen Standort zu finden. Dabei wurden 4 Varianten untersucht, wobei der ursprüngliche Fokus auf der Anordnung der Plattform über dem ZNS – Gebäude bestand. Die Entscheidung fiel im Laufe der Planung auf eine nahezu autarke Plattform vor dem Klinikgebäude über der Terrasse der Cafeteria.

Kleine und große Herausforderungen im Projektverlauf

Wie bei allen größeren Projekten, standen wir auch bei der Planung des Hubschrauberlandeplatzes in Kyritz vor einigen Herausforderungen.

Unter anderem verliefen im Bereich der geplanten Plattform eine Vielzahl von Ver- und Entsorgungsleitungen, welche für den laufenden Betrieb des Klinikums äußerst wichtig waren und nicht beschädigt werden durften.

Außerdem wurde der Projektablauf durch Genehmigungsprobleme und ein insolventes Stahlbauunternehmen als ausführende Firma gestört, was wir durch flexible Planungskapazitäten ausgleichen konnten.

Aufgrund von Störfaktoren im Baugrund und der konstruktiven Umsetzbarkeit der Fußpunkte, mussten verschiedene Gründungsvarianten in Betracht gezogen werden. Nach mehreren Vorschlägen, wurde sich für Großbohrpfähle unter den vier Stützen entschieden. Diese wurden bis zu einer Tiefe von 17m niedergebracht.

Eine weitere Herausforderung war die Vorabschätzung der horizontalen Bewegungen, im Hinblick auf Bauwerksschwingungen und der konstruktiven Ausbildung der Übergänge zum Bestand.

Obwohl der Hubschrauberlandeplatz an sich losgelöst vom Bestandsgebäude hergestellt wurde, waren für die Zuwegung und Anbindung an das Klinikgebäude Aufstockungen für Aufzug und Treppenhaus erforderlich. Dazu mussten wir die, unter den Aufstockungen befindliche, Bestandskonstruktion anhand der neuen Belastungen betrachten und rechnerisch nachweisen.

Fazit

Hubschrauberlandeplätze sind mit vielen Herausforderungen und intensiver Planungszeit verbunden, unter anderem weil zahlreiche Unternehmen involviert sind. Unser eingespieltes Team hat bereits einige Planungen finalisiert und findet für (fast) jedes Problem eine adäquate Lösung.

In diesem Projekt durften wir uns intensiv mit der Problematik der Großbohrpfähle auseinandersetzen. Wir haben uns ebenfalls mit Windlastannahmen bei offenen Stahlkonstruktionen der Einzelprofile beschäftigt, um eine wirtschaftliche Querschnittsbemessung durchführen zu können. Zudem konnten wir uns im begrenzten Maße mit Aluminiumträgern beschäftigen, welche bei der Plattformoberfläche verwendet wurden.

Alle vermeintlichen Probleme in Projekten, haben uns bisher neue Erkenntnisse gebracht, aus denen wir lernen und die wir in zukünftige Tragwerksplanungen einfließen lassen können.